Man sagt, Schmerz sei vergänglich. Aber meiner wartet nur darauf, dass ich endlich aufhöre zu atmen. Kein Schmerz bleibt für immer. Alles heilt irgendwie, auch ein gebrochenes Herz.
Nur nicht meines.
Meine Wunden werden niemals heilen.
Mein Herz wird niemals wieder ganz.
Ich werde nicht lang genug am Leben sein.
Nie war ich der, der ich für dich sein wollte. Dein Beschützer, deine Liebe, dein Mann. Stattdessen habe ich dich geschändet, dich entführt und dich der Gefahr des Todes ausgesetzt.
Werden deine Wunden heilen?
Du bist nicht wie ich. Du bist weich, sensibel, einzigartig. Ich habe dich gelehrt zu kämpfen, nur für den Fall, dass du es musst. Du hasst es, anderen Schmerzen zuzufügen. Ich habe dir mein Messer geschenkt, du wolltest es nicht.
Du warst immer behütet und hattest keine Ahnung, wie blutig diese Welt ist. Ich liebte deine Naivität, deinen Glauben an das Gute im Menschen. Doch ich habe es ausgenutzt. Habe zugelassen, dass ich mich dir näherte, dich berührte und schlussendlich nicht mehr von dir loskam.
Ich habe dich entehrt, weil dein Vater niemals erlaubt hätte, dass ich dich zur Frau nehme. Ich bin nur ein einfacher Soldat, Sohn des Gärtners, nur mittelmäßig im Kampf, aber herausragend mit dem Messer. Nur deshalb ließ dein Vater zu, dass ich für ihn arbeitete.
Ich bin ein Werkzeug, kein Mensch.
Ich bin ein Folterer, der beste innerhalb der Bratva.
Unersetzlich.
Aber nicht gut genug für dich.
Es tut mir so unendlich leid, was ich dir angetan habe. Was er dir noch antun wird. Beschütze, was von uns bleibt. Kämpfe, wie ich es dir gezeigt habe. Nutze das Messer, auch wenn du es hasst. Beschütze die Erinnerung an uns.
Für mich endet der Schmerz nun. Ich werde nicht mehr bereuen können, wie sehr ich dich verletzt habe.
Verzeih mir, Tali.
Ich liebe dich.
Vergiss nie, welche Opfer wir brachten.